Danke für deinen wahnsinnig langen Text!
Die Sorge hatten wir ja bei Oma auch mit ihren bereits erfolgten nächtlichen Ausflügen, die von der Polizei zurückbegleitet wurden… Zum Glück ist ja da bisher nichts Größeres passiert. Gestern haben wir auch von der Nachbarin erfahren, dass ein Freund von ihr der Oma 4 Mal die Tür geöffnet hat, weil sie sich ausgesperrt hat. O-Ton Nachbarin „….zum Glück konnte der das besser als die Polizei, die haben wirklich lange gebraucht…“
Nun zu gestern. Oma stieg nur unter Androhung übelster Konsequenzen mit Mama ins Taxi. Ich habe Mama abgesetzt bei Oma und bin schon vorgerast, denn die mussten ja da in der Einrichtung Bescheid wissen darüber, dass wir nichts packen konnten, weil Oma alles wieder „aus dem Plan“ gebracht hat. Da hatte ich dann auch meinen ersten kleinen Nervenzusammenbruch gestern. Die sind da aber sowas von lieb und toll und haben mich auch ganz schnell wieder auf die Füßchen gebracht. Hab halt alles kurz umschrieben und auch gesagt, dass sie jetzt glaubt, sie käme NUR zum Mittagessen (denn dass sie bleiben wird fand sie ja nur bis Samstag toll, Sonntag dann nicht mehr, Montag erst wieder toll und dann wieder komplett verweigert…

).
Beim Ankommen hab ich gesehen, dass meine Mutter völlig fertig war. Das ist auch das, worüber ich mir in den letzten Monaten viel mehr Sorgen gemacht habe, als um Oma, denn Oma merkt ja leider kaum noch was. Oma fand generell erstmal alles blöd, doof und kacke… Und man merkte gleich, dass sie wieder in einer ganz anderen Zeit ist „jetzt guck dir doch mal die ganzen alten trostlosen Tussis und ollen Säcke hier an…“ Ähm….JA.

Das Mittagessen war toll. Die kochen jeden Tag frisch und auch wenn ich kaum was runterkriegen konnte, weil ich dachte es bleibt mir im Hals stecken, hab ich zumindest alles mal gekostet. Oma hat reingehauen (immerhin). Dann sollten wir sie auf die Station zurück bringen.
Die Schwestern dort sind alle sehr liebevoll und haben schnell und gut übernommen. Mich hatte gerade die Heimleitung an der Angel, als meine Mama (meine Mutter rennt NIE!!!) den Flur runtergesaust kam und mir heulend in die Arme flog. „Ich muss hier raus.“ Blickwechsel mit Heimleitung, hab gesagt wir machen alles wie abgesprochen, bis gleich. Der tätschelte meiner Mama die Schulter und hat uns im Fahrstuhl bis nach unten gebracht. Dann haben wir uns erstmal in den Garten geparkt und beide geheult. Die eine Schwester sagte zur Oma, bevor Mama ging „so, ihre Kinder gehen jetzt ein paar Sachen holen wie abgesprochen und wir gucken uns jetzt hier nochmal alles in Ruhe an“ Oma wurde wütend. Sie läuft jetzt nach Hause. Was sie hier soll bei so alten Menschen. Sie müsste noch Fenster putzen, ihr Vater würde zuhause auf sie warten und und sie würde dann jetzt gehen. Bleiben auf keinen Fall. Diese Entscheidung lag nun nicht mehr bei ihr, dass war schon schlimm. Die Schwester hat meiner Mutter nur mit einem Kopfnicken dn Weg zur Tür gewiesen.
Wir haben dann erstmal den Papierkram erledigt und sind in ihre Wohnung gefahren und haben ihre Sachen gepackt. 4 Stunden lang. Die Bude ist ja auch voll im Chaos, denn sie hat uns ja nirgends rangelassen.

Als wir wieder zurück kamen, sollten wir vorher auf der Station anrufen. Sie haben gesagt, so wie du meinst
Evy : ERSTMAL keinen Kontakt, damit die Eingewöhnung leichter wird. Da schluckste erstmal, aber ich denke für meine Mutter war es auch gut, dass sie das gestern dann nicht noch einmal mitmachen musste. Gepackte Taschen und Medis also abgegeben. Die sind aber so liebevoll und nett dort, wie ich es auch nirgends bisher erlebt habe. Wir haben wohl tatsächlich genau das Richtige ausgewählt. Die haben Oma auch extra abgelenkt, damit wir ungesehen die Sachen hochbringen konnten und genau so ungesehen wieder rauskamen. Nun müssen wir erstmal noch eine Zeit unseren Kopf sortieren… Mal schauen wie es weitergeht.
Nach einem Anruf eben („wenn sie möchten, dann rufen sie an, so oft sie wollen…“) Oma hat die Nacht wohl ganz gut rumgebracht, wundert sich aber, dass das Krankenhaus keinen Ausgang hat. Momentan sitzt sie in der Sportgruppe. Macht zwar wohl noch nicht mit, aber guckt interessiert. Nachher muss sie baden (endlich!!!).
Einrichtungssachen aus ihrer Wohnung bringen wir daher erst auf „Anforderung“ vom Pflegepersonal. Die sagen, sie soll ruhig erstmal noch ein paar Tage glauben, sie sei im Krankenhaus (woher sie das hat weiß keiner, von uns nicht, vom Personal auch nicht), bis sie die Tagesabläufe so kennt. Heute kommt die Ärztin und guckt sie an.
Ich bin heute völlig im Eimer aber irgendwie erleichtert. Oma gut aufgehoben, Mama nicht mehr unter Dauerstrom (herzkrank!!!). Das letzte Glied in der Kette kann nun auch mal aufatmen. Und das was jetzt mit der Wohnung alles noch kommt ist viel, wird aber glaube ich zum bisher Geschehenen ein Spaziergang. Es ist ein anderer Zeitplan ohne unvorhersehbare Ereignisse und ohne dass jemand meckert und einen beschimpft.
Danke für eure Unterstützung und dass ihr mir immer ein Ohr geliehen habt!

Ich werde mein *mimimi jetzt wieder zrückhalten hier, denn wir wollen ja auch wieder Schönes haben

(so wie kuschliges Alpaka-Garn

)

euch allen!!!
Offensichtlich ist sie dort gut aufgehoben... nach deiner Erzählung hier hört sich das gut an!
Alles richtig gemacht!
Lass dir mal was zur Entspannung verschreiben...
