Liebe
AnnegHe ich gehöre zu den älteren. Im zynischen Sinn wurden wir auf das Leben vorbereitet. Für uns Frauen waren die drei Ks vorgesehen: Kinder, Küche, Kirche. Wir sollten lernen uns unter zu ordnen, dem Göttergatten zum Wohlgefallen. Nur wenig Frauen machten eine Ausbildung und waren in der Ehe abhängig vom GG, durften z.B. ohne dessen Zustimmung kein eigenes Konto haben, keine Verträge unterschreiben, Kredite aufnehmen, berufstätig sein und vieles mehr. Frauen und Kinder konnten ohne Konsequenzen geschlagen, verprügelt und gedemütigt werden. Das war "Privatsache" und außerdem hatten sie es sicherlich verdient. Frauen waren sehr abhängig in der Ehe. Sozialsysteme, wie wir sie heute kennen gab es damals nicht.
Die "schwarze Pädagogik", also Zucht, absoluter Gehorsam, Züchtigung, Missachtung der Gefühle der Kinder waren die Methoden zur Vorbereitung auf das Leben.
Inzwischen hat sich die Gesellschaft verändert, sowohl zum Positiven als auch zum Negativen.Durch Globalisierung, Veränderung der Medienlandschaft der Kommunikationstechniken u.v.m. ist alles viel komplexer geworden.
Wahrscheinlich sind wir nie optimal auf das Leben vorbereitet, müssen immer wieder unseren ganz individuellen Weg finden und uns neuen Gegebenheiten stellen.
Ich bin froh von den "68gern", dem In-Frage-stellen von Normen und Werten,der Frauenbewegung, der Schwulen-und Lesbenbewegung, der Auseinandersetzung mit den polit-ökonomischen Verhältnissen usw. profitiert zu haben und habe mich aktiv daran beteiligt.
Puh, das war in aller Kürze mein Wort zum Sonntag
Liebe AnnegHe bitte fühle dich nicht kritisiert, das wäre wirklich nicht meine Absicht.
Irgendwie für "die jungen Hüpfer" kaum vorstellbar, dass es "vor kurzem" noch so war...
Moin übrigens. Ich liebe schlaflose Nächte 